Am gestrigen Nachmittag wurde die Feuerwehr Mühldorf um 13:45 Uhr zu einem Brand mit dem Einsatzstichwort „B3 – Person in Gefahr“ in die Weißgerberstraße 3 am Stadtplatz alarmiert. Bereits auf der Anfahrt war eine starke Rauchentwicklung zu erkennen und aus dem Dachstuhl des betroffenen Gebäudes schlugen offene Flammen. Das leerstehende Wohnhaus befand sich aktuell in der Sanierung und war deshalb unbewohnt. Aufgrund der engen Bebauung und der historischen Bausubstanz in der Altstadt bestand eine erhebliche Gefahr, dass sich das Feuer schnell auf angrenzende Gebäude ausbreiten könnte, da viele der alten Häuser nicht über moderne Brandschutzmaßnahmen wie Brandmauern verfügen. Als vermutliche Brandursache gelten Bauarbeiten im Dachbereich.
Noch während der Anfahrt bereiteten sich die ersten beiden Trupps auf den Atemschutzeinsatz vor. Sofort nach dem Eintreffen unseres Löschgruppenfahrzeuges wurde ein umfassender Löschangriff eingeleitet. Ein Trupp unter schwerem Atemschutz begann den Außenangriff über das bestehende Baugerüst, während ein zweiter Trupp im Innenangriff vorging. Gleichzeitig wurde der Brand auch von oben über die ebenfalls eingetroffene Drehleiter bekämpft und durch den massiven Angriff aus drei Rohren unter Kontrolle gebracht. Trotz der sehr schnellen Reaktion hatte sich das Feuer bereits auf weite Teile des Dachstuhls ausgebreitet. Zusätzliche Gefahr ging von einer großen Gasflasche auf dem Dach aus, die durch die Hitzeeinwirkung zur Explosion hätte führen können. Aufgrund der ausgedehnten Lage und des absehbaren Bedarfs an weiteren Atemschutzgeräteträgern wurde die Alarmstufe seitens der Einsatzleitung auf B4 erhöht und damit zahlreiche Kräfte nachalarmiert. Die Feuerwehr Töging rückte mit einer weiteren Drehleiter an und konnte die Brandbekämpfung von der Rückseite des Gebäudes unterstützen, sodass auf beiden Seiten gleichzeitig gearbeitet werden konnte. Durch den schnellen und gezielten Einsatz aller Kräfte gelang es, das Feuer auf das betroffene Gebäude zu begrenzen. Nur der Dachfirst eines angrenzenden Hauses wurde (abgesehen des Brandobjekts) leicht beschädigt. Das Technische Hilfswerk Mühldorf unterstützte die Einsatzleitung mit einer Drohne, die wichtige Luftaufnahmen zur Lageeinschätzung lieferte. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich sehr aufwendig und zogen sich über mehrere Stunden, da sich Glutnester in die Zwischendecken und die Dachkonstruktion hineingefressen hatten. Der Löschwassereinsatz führte zu erheblichen Schäden an der Bausubstanz, das Gebäude ist aktuell nicht mehr begehbar und wurde gesperrt. Nach rund vier Stunden war der Einsatz zunächst beendet. Um 19:30 Uhr erfolgte nochmals eine Kontrolle der Einsatzstelle.
Ein besonderer Dank gilt Bürgermeister Michael Hetzl, der den eingesetzten Kräften im Anschluss eine kleine Abkühlung in Form eines Eises spendierte.
Im Einsatz waren wir mit den Fahrzeugen 11/1, 12/1, 14/1, 23/1, 30/1, 40/1, 48/1, 59/1 und 61/1.
Folgende Einheiten unterstützten uns tatkräftig:
Feuerwehr Altmühldorf
Feuerwehr Flossing
Feuerwehr Grünbach
Feuerwehr Mettenheim
Feuerwehr Mößling
Feuerwehr Oberhofen
Feuerwehr Polling
Feuerwehr Töging
Feuerwehr Weiding
THW Mühldorf
Bereitschaft des BRK Mühldorf
Polizei
Wir bedanken uns bei allen beteiligten Organisationen für die hervorragende und reibungslose Zusammenarbeit!